Vereinsgründung
„Hand in Hand in eine gemeinsame Zukunft“
Neuer Verein „Freundschaft mit Taizhou/China“ gegründet – Doppelspitze Gottwald und Scheuermann
Hanau (pm). "Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht": Dieses chinesische Sprichwort könnte sinnbildlich für den nun aus der Taufe gehobenen Verein „Freundschaft mit Taizhou/China e.V.“ stehen. Gibt es bereits intensive freundschaftliche Beziehungen Hanaus mit Städten wie etwa Dartford, Jaroslawl oder dem japanischen Tottori, so ist die Brüder-Grimm-Stadt nun um eine weitere Städtepartnerschaft reicher. Am vergangenen Montagabend trafen sich zur Neugründung dieses Partnerschafts-Vereines in der Cafeteria der Karl-Rehbein-Schule (KRS) zahlreiche Honoratioren der Stadt Hanau, um gemeinsam eben im chinesischen Sinne „neue Wege“ zum Reich der Mitte zu beschreiten.
Zu dem Vorhaben eingeladen hatten KRS-Direktor Jürgen Scheuermann und der Vorsitzende der Turngemeinde 1837 Hanau (TGH), Jens Gottwald. Den fruchtbaren Boden für das nun ausgesäte Partnerschaftspflänzchen mit der ostchinesischen Millionenmetropole Taizhou bereitete unter anderem auch Scheuermann selbst. Denn seit dem vergangenen Jahr unterhält die KRS einen Partnerschaftsvertrag mit der Sanmen High School. Sanmen ist ein Kreis der bezirksfreien Stadt Taizhou, der ihrerseits sehr an einer Freundschaft mit Hanau gelegen ist.
Taizhous Oberbürgermeister Wy Weirong ließ es sich jedenfalls nicht nehmen, der Gründungsversammlung seine persönlichen Grußworte durch Lin Dattner, unter anderem auch Chinesisch-Lehrerin an der KRS, zu übermitteln. „Hand in Hand wollen wir in eine gemeinsame Zukunft gehen“, freut sich Taizhous Oberbürgermeister zur Gründung des Freundschaftsvereins. Die neue Partnerschaft mit dem im Vergleich zu Hanau rund 60-Mal größeren und weiter aufstrebenden Taizhou bewertet auch Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky sehr positiv, wie er krankheitsbedingt in einer Grußbotschaft ausrichten ließ. „Hanau muss in einer Welt, die immer mehr zusammenwächst, zunehmend über den Tellerrand hinausschauen“, sieht der OB hier einen Wegbereiter, neue Kontakte für die Stadt Hanau zu erschließen.
TGH-Vorsitzender Jens Gottwald erhofft sich von den neu geknüpften Freundschaftsbanden einen fruchtbaren sportlichen Austausch in den Bereichen Tischtennis oder Basketball. „Vor allem die chinesischen Kampfsportarten interessieren uns als Turngemeinde ungemein, können wir hier eine Menge lernen“, führt Gottwald aus. Stadtrat und Schuldezernent Ralf-Rainer Piesold sieht in der Partnerschaft mit Taizhou ein „hohes Potenzial insbesondere für die Schulen als auch für die heimische Wirtschaft“. Klaus Remer, 1. Vorsitzender des Vereins „Freundschaft mit Jaroslawl“, sieht aus der Erfahrung mit Jaroslawl in Russland heraus die Entfernung Hanaus zu Taizhou als eine große Besonderheit dieser Freundschaft.
Jürgen Scheuermann informierte das interessierte Publikum vor der offiziellen Vereinsgründung auch davon, dass man sich in Taizhou ausführlich über den neuen Partner informiert habe – bis hin zu den aktuellen Konversionsplänen. KRS-Pädagoge Markus Harzer gab den Gästen einen kleinen visuellen Einblick von Taizhou und Sanmen, bevor dann Stadtrat Lutz Wilfer den offiziellen Teil der Vereinsgründung mit Verlesung der Satzung einläutete. So startet der Verein „Freundschaft mit Taizhou e.V.“ mit 23 Neumitgliedern. Zu gleichberechtigten 1. Vorsitzenden wurden einstimmig Jens Gottwald und Jürgen Scheuermann von der Versammlung gewählt. Die Doppelspitze will sich die Aufgaben teilen, so wird Jens Gottwald vor allem für die sportlich-wirtschaftlichen Interessen der Vereines stehen, während Jürgen Scheuermann die schulisch-kulturellen Belange vertreten wird. „Wir wollen uns zusammen ergänzen und uns nach unseren Fachgebieten für den Verein und für Hanau einbringen“, versprechen die beiden neuen Vorsitzenden.
Gleich fünf Stellvertreter wurden bestimmt: Hanaus Ex-OB Margret Härtel, Sparkassenvorstands-Vorsitzender Robert Restani, der Jurist Uwe Steinkrüger, Stadtrat Lutz Wilfer und Markus Harzer. Zu Beisitzern bestimmt wurden Lin Dattner, Thomas Müller, Martin Gutmann und Achim Kipper. Der Jahresbeitrag für Mitglieder des Vereins wurde auf 60 Euro im Jahr (100 Euro für Ehepaare, 30 Euro für Schüler und 100 Euro für Vereine) festgelegt. Interessenten, die sich dem Verein anschließen wollen, können sich vorab an Jürgen Scheuermann, Karl-Rehbein-Schule Hanau, wenden. Dem Eintrag ins Vereinsregister steht nun jedenfalls nichts mehr im Wege. Und Hanau kann sich schon jetzt auf den Besuch einer Delegation aus Taizhou freuen, haben sich die Chinesen für den Wonnemonat Mai angekündigt. (jp)