Verein „Freundschaft mit Taizhou“ organisiert Benefizkonzert für Marienkirche
Hanau. Rund stolze 5000 Euro als Unterstützung zur Sanierung der Hanauer Marienkirche konnte der Freundschaftsverein Hanau-Taizhou jetzt an Pfarrerin und Hausherrin Kerstin Schröder überreichen. Diese Summe setzt sich einmal aus einer Spende in Höhe von 2600 Euro von Aizhen Zheng, der Inhaberin des Hanauer „Asia Palastes“, und rund 2500 Euro aus den Spendeneinnahmen für das nun stattgefundene Konzert chinesischer Künstler in der Hanauer Marienkirche zusammen. „Musik als Brücke“, die Völker und deren Kulturen miteinander verbinden kann – so lautete das Motto des bunten Konzertes. Geboten wurde ein vielfältiger und mitreißender Einblick in die chinesische Welt der Musikkultur von der China-Oper bis hin zum einfachen Volkslied, vom Orchester bis hin zum Solovortrag.
Bevor das Konzert so richtig in Fahrt kam, ließen es sich die Ehrengäste aus Lokalpolitik und dem chinesischen Generalkonsulat nicht nehmen, Grußworte auszusprechen. Jürgen Scheuermann, Vorstandsvorsitzender des Freundschaftsvereins, ehemaliger Stadtverordnetenvorsteher, ehemaliger Sekretär und zugleich auch Organisator des nun stattgefundenen Konzertabends, betonte einmal mehr die enge Partnerschaft zwischen Taizhou und Hanau. Als Ehrenbürger der Millionenstadt Taizhous berichtet Scheuermann von der Herzlichkeit der dort lebenden Menschen, die einem stets mit offenen Armen empfangen würden. In Zeiten wie diesen sei es zunehmend von großer Bedeutung, den Menschen mit Respekt, Würde und Achtung zu begegnen.
Der Landtagsabgeordnete Heiko Kasseckert und die neue Stadträtin Isabell Hemsley können dies nur bestätigen und loben in diesem Zusammenhang die großartige Unterstützung Taizhous während der beginnenden Coronapandemie, habe Taizhou sehr schnell dringend benötigte Schutzmasken in großer Stückzahl in die Partnerstadt Hanau geschickt. Der chinesische Generalkonsul Qi Xin Huan (Frankfurt) konstatiert die Vertiefung der Freundschaft zwischen beiden Städten, die sich in der Pandemiezeit noch verstärkt hätte. Insbesondere lobte er auch das soziale Engagement von Aizhen Zheng, die sich neben Scheuermann zu einer Brückenbauerin zwischen China und Deutschland etabliert habe. Taizhous Kulturdezernent Chen Bo, der die Künstlerdelegation als Taizhou anführt, lud schließlich das anwesende Publikum ein, Taizhou einen Besuch abzustatten.
Die Musikerriege aus Taizhou jedenfalls riss die Zuhörer immer wieder zu tosendem Applaus hin, angefangen von der vierjährigen Nuan Nuan, die mit großem Selbstbewusstsein ein am Klavier begleitetes chinesisches Lied zum Besten gab bis hin zum vollen Ensemble mit traditionellen chinesischen Instrumenten. Liebreizende Stücke wie der „Tanz der Teepflücker“ oder „Frühling in den Bergen von Tianshan“ vermittelten einen Höreindruck chinesischer Liedkunst genauso wie das sehr leidenschaftliche, meist auf changierender Pentatonik beruhende Dizi-Solo (ähnlich einer Querflöte) „Partridge Flying“. Auf der Erhu, einer zweisaitigen Röhrenspießlaute, wurde sogar der berühmte „Csárdás“ von Vittorio Monti mit großer Agilität und Empathie dargeboten. Einen Einblick in die für europäische Ohren und Augen sehr exotisch wirkende chinesische Oper gaben zwei Ensemblemitglieder mit einem Auszug aus „Das Bankett“. Ebenfalls in prächtigen Gewändern gehüllt zeigten sich die charmanten Damen des Vereins der Überseechinesen mit einer anmutigen Tanzchoreographie. Im Anschluss an das Konzert konnten sich die Gäste gegen eine Spende an einem großartigen Buffet laben und den Abend mit bilateralen Gesprächen beenden.