Stabile Brücke zwischen Sanmen und Hanau

Es ist nun wirklich nicht alltäglich, dass ein deutscher Staatsbürger als Hauptredner anlässlich eines vor Ort groß begangenen Jubiläums ins ferne China eingeladen wird, um dort vor Honoratioren aus Politik und Gesellschaft und vor rund geladenen 3000 Gästen sprechen zu dürfen. Jürgen Scheuermann ist nun diese Ehre zuteil geworden. Als Ehrenbürger der Millionenstadt Taizhou, zu dem er im vergangenen Jahr feierlich ernannt wurde, überbrachte er anlässlich der 80-Jahresfeier der High School von Sanmen die besten Grüße aus seiner Heimatstadt Hanau.

Sanmen ist eine „Kleinstadt“, die dem Regierungsbezirk von Taizhou untergeordnet ist. Und mit Taizhou unterhält Hanau seit 2012 eine enge Partnerschaft, die vor allem durch den Verein „Freundschaft Hanau-Taizhou“, dessen Vorsitzender und Mitbegründer Jürgen Scheuermann ist, gefördert und gelebt wird. Mit der Sanmen High School hingegen existiert bereits seit 2008 eine Schulpartnerschaft mit der Karl-Rehbein-Schule, deren Direktor Scheuermann ist.

Die Zahl „80“ sei im chinesischen Sprachgebrauch eine hochdotierte Glückszahl und bedeute so viel wie „Die Zukunft ist gesichert“, erläutert Scheuermann die für Chinesen hohe Bedeutung dieser Zahl und der damit verbundenen Feier. In einer Simultanübersetzung und der gleichzeitigen Live-Übertragung ins chinesische Fernsehen überbringt Scheuermann so vor Vertretern der chinesischen Regierung aus Peking – wie beispielsweise dem Bildungsministerium – und Taizhou die herzlichsten Grüße von Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Wir in Hanau sind sehr stolz, Sie als Partner zu haben. Wir sind auch stolz darauf, eine stabile Brücke zwischen unseren beiden Städten gebaut zu haben, die seit fast zehn Jahren für einen regen Austausch unserer Schülerinnen und Schüler genutzt wird. Das ist ein unverzichtbarer Bestandteil zur Völkerverständigung“, betont Scheuermann in Sanmen unter großem Applaus.

Scheuermann habe dabei sein Herz nicht nur in die wunderbare Landschaft von Sanmen und Taizhou verloren, sondern auch an die Menschen dort, die ihm mit großer Herzlichkeit und Freundschaft entgegen treten. „Viele von Ihnen darf ich heute als meine Freunde bezeichnen – das berührt mich sehr“, so Scheuermann weiter. Das sei auch der Motor, der ihn antreibe, weitere Brücken zwischen den beiden Städten Sanmen und Hanau zu bauen – „das hat etwas Magisches, so wie es auch oftmals in den Märchen der Brüder Grimm beschrieben wird“.  Scheuermann bemüht zur Verdeutlichung seiner Worte den chinesischen Gelehrten Konfuzius: „Kommt ein Freund aus der Ferne, so ist die Freude darüber doppelt so groß“. In diesem Sinne lädt Scheuermann dazu ein, Hanau einen Besuch abzustatten – „sie kommen nicht als Fremde sondern als Freunde“.

 

Scheuermann als Redner